Wie raus aus der Überverantwortung? Mental load reduzieren?
Ich fühle mich für wahnsinnig viele Dinge verantwortlich, auch für die Dinge die außerhalb meiner Kernverantwortung liegen. Das ist privat wie beruflich so. Es wird mir nicht von anderen zuviel zugemutet, sondern ich lade mir gerne selbst zuviel auf. Es geht mir hier NICHT darum, Hilfestellung zu meiner Selbstorganisation oder Priorisierung zu bekommen, sondern eher darum wie ich gefühlsmäßig Dinge akzeptieren kann, die nicht genau so laufen, wie ich das haben will.
Immer wieder übernehme ich Aufgaben, die mir keiner zuträgt, aber ich kann es nicht aushalten, wenn sich nicht jemand so darum kümmert, wie ich es für richtig halte. In so vielen Situationen gibt es nicht falsch oder richtig, sondern auch soviel dazwischen oder mehrere Arten von richtig, aber halt anders als ich es machen würde. Das kann sein, wenn es darum geht z.B. privat in der Gruppe ein Geschenk oder ein Event zu organisieren. Mir fällt es schwer die Initiative von anderen abzuwarten und wenn etwas kommt, mich da unterstützend anzuschließen auch wenn es vielleicht inhaltlich nicht meiner Vorstellung entspricht. Irgendwann gehe doch wieder ich in den Lead, weil mir das zu tranig ist oder muss das in meine Richtung lenken. Auch im beruflichen Kontext, wenn sich z.B. neue, jüngere Kollegen mit etwas schwer tun, dann unterstütze ich ungefragt oder übernehme das sogar ungebeten. Ich kann es nicht ertragen, wenn ich zusehen muss, wie etwas gegen die Wand gefahren wird, auch wenn ich inhaltlich eigentlich nicht dafür verantwortlich bin. Das führt dazu, dass ich zwar selbst stets sehr gute Arbeitsergebnisse vorweisen kann, aber mein Umfeld immer unselbstständiger wird (den einen freut es, wenn er sich zurücklehnen kann, andere sind vielleicht genervt/fühlen sich bevormundet?!) und ich auch schlecht gelaunt bin, wenn jemand anders etwas verbockt. Ich arbeite in einem Umfeld, in dem das Fehler machen erlaubt ist und wir haben auch KEINE fingerprinting culture. Bei einem Bock, empfinden die verursachende Person und die Schnittstellen das meistens überhaupt nicht so schlimm, wie ich als nicht betroffener Kollege.
Wie kann ich lernen Verantwortung abzugeben bzw. mich überhaupt nicht erst für alles verantwortlich zu fühlen? Abzuschalten und Alternativen zur eigenen Herangehensweise zu akzeptieren?
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